Die feierliche Verabschiedung des 23. Studienjahrgangs des Executive MBA am vergangenen Freitag wurde zu einem eindeutigen Statement für die Freiheit, eine offene Gesellschaft mit Toleranz und Vielfalt und eine klare Absage an jede Form von Diskriminierung, Rassismus, Menschenhass und Menschenfeindlichkeit. Setzten die Absolventinnen und Absolventen des 23. Studienjahrgangs mit ihrer Wahl von Professor Michel Friedman als Jahrgangspatron bereits ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus, Hetze und für eine tolerante starke und offene Demokratie, wurde die Festrede des Juristen, Philosophen, Publizisten, Autor und Moderator zu einem eindringlichen Appell für das angesichts der gegenwärtigen inneren und äußeren Angriffe auf unser Wertesystem unerlässliche Eintreten für diese Werte zum Erhalt unseres freiheitlichen demokratischen Systems, der Freiheit, der Gleichheit und der Menschenrechte.

So betont Friedman, dass wir grundsätzlich die freie Entscheidung haben über alles, was wir tun und nicht tun mit allen Konsequenzen. Dabei leben wir in einer Zeit fundamentaler Veränderungen, die nichts mehr mit der Zeit gemein hat, in der wir aufgewachsen sind. Durch die digitale Revolution wurde eine ökonomische Revolution angestoßen, deren Veränderungen wir noch nicht absehen können. Dies und die Kriegserklärung der totalitären Staaten stellen die Fundamente unserer Existenz in Frage.

Damit wir weiter in einer freiheitlichen Welt in Sicherheit leben können, ist das Engagement, die Arbeit und die Anstrengung vieler Menschen, die diese Werte weiterleben wollen, unverzichtbar. Die jetzt handelnden Akteure kennzeichnen eine Transmissionsgesellschaft, die aufgrund der veränderten Umstände, die Welt neu aufbauen muss. Eine Fortführung der Work-Life-Balance-Haltung kann den Untergang unserer westlichen Wohlstandsgesellschaften bedeuten. Zugleich ist unsere Gesellschaft auf Einwanderung und die wirkliche Emanzipation der Frau angewiesen.

Helfen, Lösungen für die globalen Herausforderungen zu finden, kann das interdisziplinäre Zusammenwirken der Wissenschaft als Wiege der Zivilisation, des Humanismus, dem Gedanken der Freiheit und der Menschenrechte. Die Entwicklung des Corona-Impfstoffs hat deutlich gemacht, welches Potenzial die Wissenschaft hat, wenn alle Brains gemeinsam weltweit an einer Lösung arbeiten. Dabei sieht Friedman die Absolventinnen und Absolventen in der beneidenswerten, Situation, dass sie die Welt neu verhandeln können. Sie haben die Möglichkeit, daran mitwirken, ob die Welt eine konfrontative oder kooperative, eine Welt voller Achtung oder Verachtung wird oder eine Welt, in der Lügen das Leben bestimmen und damit die Macht endgültig in die Unvernunft verschoben wird mit millionenfachem Tod als Folge. Es gilt eine Welt zu schaffen mit persönlicher oder politischer Freiheit gegenüber einer Welt, in der ein einzelner anderen vorschreibt, was sie tun müssen.
Friedman unterstreicht seine Aufforderung an die Absolventinnen und Absolventen die ihnen auch aus ihrem MBA-Abschluss erwachsene Verantwortung mit seinen abschließenden Worten: „Sie müssen nichts, aber Sie können und dürfen alles“.

Die vollständige Rede finden Sie hier.